p23 Der philosophische Exkurs

Eine Sammlung hilfreicher Texte im docx-Format, damit eigene Anmerkungen möglich sind:

Thomas Alexander Szlezák: Platon. Meisterdenker der Antike. C.H.Beck o.J. (2021),
S. 188 ff

Maria Liatsi, Die semiotische Erkenntnistheorie Platons im Siebten Brief. Eine Einführung in den sogenannten philosophischen Exkurs. C.H.Beck, 2008
Gesamttext online in OpenEditionBooks: https://books.openedition.org/chbeck/1260
Kap 11: Platons philosophisches Vermächtnis im 7. Brief. Erkennen in seiner sublimsten Form ist nicht beliebig reproduzierbar wie technische Herstellungen
Kap. 7: Die Lehre vom Eidolon. Die Bildhaftigkeit des Platonischen Erkenntnisbegriffes

 

Ernst Cassirer und andere zum philosophischen Exkurs

aus Wikipedia zu Platons 7. Brief:

Ernst Cassirer befasste sich in seiner Philosophie der symbolischen Formen (1923) mit dem „philosophischen Exkurs“. Nach Cassirers Verständnis hat Platon dort erstmals in der Geschichte des Denkens den Versuch unternommen, den Erkenntniswert der Sprache in rein methodischem Sinn zu bestimmen und zu umgrenzen. Er hat ein Grundmoment aller Sprache, die Repräsentation, „zum erstenmal in seiner prinzipiellen Bestimmtheit und in seiner ganzen Bedeutsamkeit erkannt“. Erst dadurch hat das Verhältnis der Repräsentation – die Darstellung einer bestimmten Bedeutung durch ein sinnliches Zeichen – eine wahrhaft zentrale systematische Relevanz erlangt. In der Ideenlehre werden die „Dinge“, die Sinnesobjekte, selbst zu „Bildern“, deren Wahrheitsgehalt nicht in dem liegt, was sie unmittelbar sind, sondern in dem, was sie mittelbar ausdrücken. Der Begriff des Bildes, den Platon im Exkurs verwendet, schafft „eine neue geistige Vermittlung zwischen Sprachform und Erkenntnisform“. Dabei „wird der physisch-sinnliche Gehalt des Wortes für Platon zum Träger einer ideellen Bedeutung“, die jenseits der Grenzen der Sprache bleibt. Sprache und Wort können den Ausdruck des reinen Seins, nach dem sie streben, niemals erreichen, weil sich in ihnen der Bezeichnung dieses reinen Seins immer die Bezeichnung einer zufälligen „Beschaffenheit“ des Gegenstandes beimischt. Das hat zur Folge, dass „das, was die eigentliche Kraft der Sprache ausmacht, immer auch ihre eigentliche Schwäche“ ist. Cassirer stellt fest, Platons scharfe Grenze zwischen dem Begriff „an sich“ und dessen sprachlichem Repräsentanten sei in der späteren Philosophiegeschichte von Verwischung bedroht gewesen.[122]