eΕ06.8>eΕ05.10 πᾶς, λύσας und λύων
| jeder, ganz, all |
| lösender; einer, der löst (punktuell) |
| lösender; einer, der löst (durativ) | ||||||
| maskulinum | femininum | neutrum |
| maskulinum | femininum | neutrum |
| maskulinum | femininum | neutrum |
| πάντ- | πάντ-Øα | πάντ- |
| λύσαντ- | λύσαντ-Øα | λύσαντ- |
| λύοντ- | λύοντ-Øα | λύοντ- |
Nom.Sg. | πᾶ-ς | πᾶσ-α | πᾶν |
| λύσα-ς | λύσασ-α | λῦσαν |
| λύ-ων | λύουσ-α | λῦον |
Gen.Sg. | παντ-ός | πάσ-ης | παντ-ός |
| λύσαντ-ος | λυσάσ-ης | λύσαντ-ος |
| λύοντ-ος | λυούσ-ης | λύοντ-ος |
Dat.Sg. | παντ-ί | πάσ-ῃ | παντ-ί |
| λύσαντ-ι | λυσάσ-ῃ | λύσαντ-ι |
| λύοντ-ι | λυούσ-ῃ | λύοντ-ι |
Akk.Sg. | πάντ-α | πᾶσ-αν | πᾶν |
| λύσαντ-α | λύσασ-αν | λῦσαν |
| λύοντ-α | λύουσ-αν | λῦον |
Nom.Pl. | πάντ-ες | πᾶσ-αι | πάντ-α |
| λύσαντ-ες | λύσασ-αι | λύσαντ-α |
| λύοντ-ες | λύουσ-αι | λύοντ-α |
Gen.Pl. | πάντ-ων | πασ-ῶν | πάντ-ων |
| λυσάντ-ων | λυσασ-ῶν | λυσάντ-ων |
| λυόντ-ων | λυουσ-ῶν | λυόντ-ων |
Dat.Pl. | πᾶ-σι(ν) | πάσ-αις | πᾶ-σι(ν) |
| λύσα-σι(ν) | λυσάσ-αις | λύσα-σι(ν) |
| λύου-σι(ν) | λυούσ-αις | λύου-σι(ν) |
Akk.Pl. | πάντ-ας | πάσ-ᾱς | πάντ-α |
| λύσαντ-ας | λυσάσ-ας | λύσαντ-α |
| λύοντ-ας | λυούσ-ας | λύοντ-α |
Erläuterungen zum Adjektiv πᾶς
- Die Bildung des Femininum (α impurum) wird in eE03.3 Idg.+α_impurum ausführlich besprochen.
Für alle dreiendingen Adjektive der 3. Deklination und alle Partizipien gilt, dass das Femininum mit der Endung -Øα, also mit α impurum nach der a-Dekl. gebildet wird. - Die Formen des Maskulinum und Neutrum kennen wir vom zweiendigen τις.
- Die Wörter mit einsilbigem Stamm werden im Genitiv und Dativ Sg. und Pl. endbetont.
- Ιn πᾶς bilden der Gen. und Dat.Pl. allerdings eine Ausnahme; daher fett gedruckt.
- Für die Formen des Neutrum gilt wie in allen Deklinationen, dass der Nom. und der Akk. gleich lauten.
- Der Nom./Akk.Sg.n. wird wie oft in der 3. Dekl. aus dem bloßen Stamm ohne Kaususendung gebildet, also παντ-; auslautendes -τ fällt im Griechen aus. Die Dehnung des -α- geschieht in Analogie zum f. und n. So entsteht πᾶν.
- Der Nom./Akk.Pl.n. endet wie in allen Deklinationen auf (das ursprünglich kollektive) -α.
- Die Formen des Gen. und Dat. sind mit denen des Maskulinum identisch.
- Zur Systematik des Lernens:
- In den Vokabeln lernen wir nacheinder die erste und die zweite Zeile des Parádigmas von links nach rechts.
- Für das Deklinationsschema lernen wir jede Spalte für sich von oben nach unten.
Erläuterungen zu den Partizipien Aorist Aktiv λύσας und Präsens Aktiv λύων
- Partizip heißt das „Mittelwort“, das Verb und Adjektiv in sich vereint;
denn es wird von einem Verb, hier: „lösen“, gebildet, hat aber die nominalen Endungen eines Adjektivs. - Im Dt. entpricht das Partizip I: „lösender, lösende, lösendes“ oder einfach endungslos „lösend“ oder auch in einen Relativsatz aufgelöst: „einer, der löst“.
Warum „einer, der …“? Mit Artikel heißt ὁ λύσας „der lösende“ und kann zu einem Rel.Satz aufgelöst werden zu „der(jenige), der löst“.
Fällt der bestimmte Artikel weg, ist es nur noch „einer, der löst“.
Mit dieser Umschreibung können die verschiedenen Tempora, in denen im Gr. die Partizipien erscheinen, besser verdeutlicht werden: „einer, der lösen wird“ oder „einer, der gelöst hat“. - Bei λύσας handelt es sich um ein Partizip des Aorist Aktiv (punktuell), das ist ein „Tempus“, das wir im Dt. nicht kennen. Der Unterschied zum Part.Pr.A (durativ) wird in eE06 ausführlich behandelt.
- Hier soll nur gezeigt werden, dass das Part.Aor.A genauso gebildet wird wie πᾶν, πᾶσα, πᾶν.
Allerdings steht der Akzent (wie immer beim Verb) so weit vorne wie möglich. - λύων· Das Partizip Präsens Aktiv wird ebenso gebildet, hat aber den Partizipialauslaut -οντ- statt -αντ-.