pEpikr.kd.24-29 Protokoll zum 16.04.23
Zeit: 10:00 bis 12:00 Uhr - Ort: online
Anwesend: Caren, Holger, Ulf, Friedrich
Übersetzung
XXIV. Εἴ τιν' ἐκβαλεῖς ἁπλῶς αἴσθησιν καὶ μὴ διαιρήσεις τὸ δοξαζόμενον κατὰ τὸ προσμένον καὶ τὸ παρὸν ἤδη κατὰ τὴν αἴσθησιν καὶ τὰ πάθη καὶ πᾶσαν φανταστικὴν ἐπιβολὴν τῆς διανοίας, συνταράξεις καὶ τὰς λοιπὰς αἰσθήσεις ὥστε τὸ κριτήριον ἅπαν ἐκβαλεῖς. εἰ δὲ βεβαιώσεις καὶ τὸ προσμένον ἅπαν ἐν ταῖς δοξαστικαῖς ἐννοίαις καὶ τὸ μὴ τὴν ἐπιμαρτύρησιν, οὐκ ἐκλείψεις τὸ διεψευσμένον· ὡς τετηρηκὼς ἔσῃ πᾶσαν ἀμφισβήτησιν κατὰ πᾶσαν κρίσιν τοῦ ὀρθῶς ἢ μὴ ὀρθῶς. | Wenn du eine Wahrnehmung einfach ausschließen wirst und nicht unterscheiden wirst zwischen dem im Hinblick auf <die Bestätigung> Erwartendes und dem schon in der Wahrnehmung und den Empfindungen Vorhandenen und <drittens> jedem vorstellungsgemäßen Begriff des Denkens, wirst du auch die übrigen Wahrnehmungen verwirren durch törichtes Meinen , so dass Du jeden Urteilsmaßstab ausschließen wirst. Wenn du aber in den meinenden Gedanken sowohl jedes die Bestätigung Erwartende als auch das nicht <sie Erwartende> (befestigen) als sicher annehmen wirst, wirst du der Täuschng nicht entgehen, weil du jeden Zweifel bei jedem Urteil, ob richtig oder nicht, bewahrt haben wirst. |
XXV. Εἰ μὴ παρὰ πάντα καιρὸν ἐπανοίσεις ἕκαστον τῶν πραττομένων ἐπὶ τὸ τέλος τῆς φύσεως, ἀλλὰ προκαταστρέψεις εἴτε φυγὴν εἴτε δίωξιν ποιούμενος εἰς ἄλλο τι, οὐκ ἔσονταί σοι τοῖς λόγοις αἱ πράξεις ἀκόλουθοι. | Wenn du nicht in jedem Augenblick eine jede der Handlungen zurückführen wirst auf das Ziel der Natur, sondern vorher zu anderem dich wendest, wenn du Ablehnung sowohl als auch Zustimmung machst, werden dir die Handlungen den Gedanken nicht folgsam sein. |
XXVI. Τῶν ἐπιθυμιῶν ὅσαι μὴ ἐπ' ἀλγοῦν ἐπανάγουσιν ἐὰν μὴ συμπληρωθῶσιν οὐκ εἰσὶν ἀναγκαῖαι ἀλλ' εὐδιάχυτον τὴν ὄρεξιν ἔχουσιν, ὅταν δυσπόριστοι ἢ βλάβης ἀπεργαστικαὶ δόξωσιν εἶναι. | Welche von den Begierden, nicht zum Schmerzen zurückführen, wenn sie nicht erfüllt werden, sind nicht notwendig sondern haben das Verlangen als leicht zu beseitigen, wenn sie schwer zu erlangen oder Schaden hervorbringend zu sein scheinen. |
XXVII. Ὧν ἡ σοφία παρασκευάζεται εἰς τὴν τοῦ ὅλου βίου μακαριότητα, πολὺ μέγιστόν ἐστιν ἡ τῆς φιλίας κτῆσις. | Von dem, was die Weisheit verschafft für die Glückseligkeit des ganzen Lebens ist bei weitem am größten der Erwerb der Freundschaft. |
XXVIII. Ἡ αὐτὴ γνώμη θαρρεῖν τε ἐποίησεν ὑπὲρ τοῦ μηθὲν αἰώνιον εἶναι δεινὸν μηδὲ πολυχρόνιον, καὶ τὴν ἐν αὐτοῖς τοῖς ὡρισμένοις ἀσφάλειαν φιλίας μάλιστα κατεῖδε συντελουμένην. | Dieselbe Einsicht macht sowohl mutig in dem Punkt, dass nichts Schreckliches ewig sei und langdauernd, als auch erkennt sie die Sicherheit der Freundschaft in sogar begrenzter Lage als am meisten vollkommen. |
XXIX. Τῶν ἐπιθυμιῶν αἱ μέν εἰσι φυσικαὶ καὶ <ἀναγκαῖαι αἱ δὲ φυσικαὶ καὶ> οὐκ ἀναγκαῖαι· αἱ δὲ οὔτε φυσικαὶ οὔτ' ἀναγκαῖαι ἀλλὰ παρὰ κενὴν δόξαν γινόμεναι.
| Von den Begierden sind die einen natürlich und notwendig, die anderen [aber] natürlich und nicht notwendig, und wieder andere weder natürlich noch notwendig, sondern durch leere Meinung entstehend. |
Nächstes Treffen: 23.04.2023, 10:00 Uhr