pDem1 Die historische Situation 349

Eine Gesandtschaft aus Olynth befand sich in Athen und bat um Hilfe (βοήθεια) gegen die drohende Belagerung ihrer Stadt durch Philipp. Zwei Halbbrüder Philipps hatten sich vor ihm in die Stadt geflüchtet, und Olynth weigerte sich, sie auszuliefern.

Philipp II.: *382, von 368 bis 365 in Theben als Geisel "in der Lehre"  – 359 Tod seines Vaters Amyntas II., Machtübernahme als Vormund des Thronfolgers, Ausschaltung anderer Kronprätendenten, bald König. Heeresreform  – 358 Sieg über Illyrien (im Westen) und Unterwerfung Päoniens (im Norden). – 357 Übernahme von Amphipolis (Strymonmündung [Struma], Täuschung der Athener) – 356 Eroberung von Pydna, Poteidaia. Umbenennung von Krenides in Philippoi nach der Befreiung von thrakischer Vorherrschaft. Sieg seines Pferdewagens in Olympia –  354 Eroberung von Methone; damit Vorherrschaft am thermaischen Seebusen. Eingreifen im 3. Hlg.Krieg nach dem Sieg der Böoter (Theben) über die Phoker (Onomarchos übernahm Führung) –  352 Sieg gegen die Phoker auf den Krokosfeldern (Thessalien). Vordringen nach Süden an den Thermopylen von Athen verhindert, aber Eroberung on Magnesia und Pagasai (Thessalien). Archon des thessalischen Bundes, Thessalien wird makedonisch – 351 Zug nach Thrakien, dort Bündnis mit Athen verhindert. Eroberung von Heraion Teichos an der Propontis. Dort Erkrankung  –  349 Vernichtung von Stagiros (Chalkidike). Bedrohung Olynths nach Verweigerung der Auslieferung der beiden Halbbrüder

Olynth: 432 Abfall vom attischen Seebund. - Bis 382 auf Spartas Seite, also Mitglied im peloponnesischen Bund. Dabei Erstarkung durch Führung im chalkidischen Städtebund - 382-372 1. Olynthischen Krieg: Sparta verbündet sich mit Amyntas II. von Makedonien und zwingt Olynth zur Aufgabe des Städtebunds. (378-377 Mitglied im 2. attischen Seebund) - Wiedererstarken des Städtebunds. 357 Bündnis mit Philipp II. 349 Verteidigungsbündnis mit Athen - 348 Einnahme durch Philipp. Athens Hilfe kam zu spät.
Amphipolis: 437 von Athen gegründet, Kontrolle der Silberbergwerke. 424 A. ergibt sich dem Spartaner Brasidas; Thukydides (späterer Historiker) kommt zu spät. Mehrere Übernahmeversuch Athens scheitern. - 362 Schutzbündnis mit Perdikkas von Makedonien. Athen erhält seinen Anspruch aufrecht. - 358 Bitte an Athen um Hilfe gegen Philipp. Ph. verspricht Athen, ihm A. nach der Eroberung zu überlassen. - 357 Eroberung durch Philipp nach Absprache mit den dortigen Aristokraten, Philipp bricht das Versprechen an Athen.
Pydna: 410 nach Abfall von Makedonien durch Archelaos I. von Makedoniern mit Athens Hilfe zurückerobert und neu aufgebaut (Nach der Katastrophe von 413 in Sizilien hatte Archelaos Athen günstig Holz für den Wiederauafbau der Flotte verkauft und wurde dort als πρόξενος gefeiert). - 364 vom Athener Feldherrn Timotheos besetzt. - 356 von Philipp erobert
Poteidaia: ~625 korinthische Gründung - im attischen Seebund, aber mit Entsendung eines korinthischen Beamten bis zum Ultimatum Athens in 432, ihn abzuziehen: Beginn des peloponn. Krieges) - 356 von Philipp erobert und zerstört. Hilfe aus Athen zu spät. Athenische Kleruchen vertrieben. Gebiet an Olynth abgetreten.
Theben: 371 Sieg des Epaminondas über Sparta in der Schlacht von Leuktra; Ende der Großmachtstellung Spartas. 338 Niederlage und Tod des Epaminondas in der Schlacht von Chaironeia gegen Philipp II.; Ende der Allianz Thebens mit Athen
Phokis: 356 – 346 3. Heiliger Krieg: Die Phoker bemächtigen sich der Tempelschätze von Delphi – 355 Ihr Führer Philomelos (verbündet mit Sparta, Athen) wird von den Amphiktyonen (u.a. Theben, Thessalien) besiegt; an seine Stelle tritt Onomarchos als strategos autokrator. Philipp greift in Thessalien (Pherai) ein. Wechselndes Kriegsglück bis zu Philipps Sieg und Onomarchos‘ Tod 352 auf den Krokosfeldern.
Athen: 357 – 355 Im Bundesgenossenkrieg fallen Chios, Kos, Rhodos und Byzantion vom 2. Attischen Seebund (378 gegründet) ab. – 349 Athen verliert Euböa, das sich Philipp anschließt.